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Versöhnungsritual

Autorenbild: Olaf ZangerOlaf Zanger

Aktualisiert: 13. Apr. 2022

Wir Menschen haben verschiedenste Wege, wie wir mit vertrackten Situationen umgehen. In der Familie, mit (ehem.?) Freunden in Beziehungen. Manches steht dabei häufig im Weg: z.B. die eigenen Gefühle.

von Olaf Zanger, 2. April 2022

Versöhnen? Mit wem?

Das Versöhnungsritual ist dazu da seine Gefühls- und Gedankenwelt alleine (ohne Anwesenheit der betroffenen Person) zu reinigen. Ziel ist, dass man der aktuell negativ verbundenen Person im Weiteren Leben ohne den Balast negativer, alter Gefühle und Gedanken begegnen kann. Das ist nicht auf die reale Welt beschränkt, sondern gilt auch für verstorbene Eltern oder gegenüber Menschen, die man gar nicht mehr sehen will.

Hintergrund

Wir stellen hier das Versöhungsritual aus dem, unten verlinkten Buch, "Zueinander Finden" vor. Das absichtlich ganz konkret. Ziel ist, zu sehen, dass eine recht grosse Wirkung aus etwas recht einfachem entsteht. Wer sich mit so wenig Informationen nicht wohl fühlt, dem empfehlen wir wärmstens das Buch zu erstehen und durchzukämmen. Es finden sich darin viele weitere tolle Ansätze.

Das Ritual an sich

Vorbereitung

  • Organisiere dir eines der schönsten Fotos von der (negativ) verbundenen Person, das du finden kannst.

  • Gehe an einen Ort, an welchem du für 75 Minuten ungestört sein kannst.

  • Wenn du bei der Niederwerfung nicht am Boden liegen willst, organisiere dir eine Yoga-Matte. Sonst fege den Boden evtl. davor noch.

Kraft Sammeln 10”

Diese Minuten werden verwendet sich für die nächste gute Stunde zu kräftigen. Also genügend Energie zu gewinnen, um die schwierige emotionale Arbeit mit sich selbst auch tatsächlich zu tun.

  • Atme schnell.

  • Bewege deine Armen angewinkelt, um das Atmen unterstützend. Deine Fäuste sind geballt.

Schlechte Gefühle raus lassen 15”

  • Sei richtig böse. Sei die überemotionale, völlig egoistische Drama-Queen in deinem Versöhnungstheater.

  • Schreie, schlage, trete auf das Bild der zu versöhnenden Person ein.

  • Sage z.B. "Ich hasse dich für xy."

  • Und schildere deine Gefühle von damals im Detail. Konfrontiere den Opponenten mit den Folgen seines Verhaltens.

Wieder Erden 5"

  • Atme langsam und tief.

  • Drehe dich um 360 Grad.

  • Vergegenwärtige dir wieviel Wasser seither den Fluss hinunter geflossen ist.

  • Nun werde dir deines eigenen Anteils bewusst.

  • Sage 3 mal „Es tut mir leid, wenn ich dich verletzt habe.“

Liebe und Wertschätzung 15”

  • Steh in Namasté vor dem Bild.

  • Erinnere dich an alles Gute.

  • Werde dir dann bewusst, dass der Andere vielleicht einfach aus einer anderen (Welt-)Sicht oder aus einer anderen Realität heraus gehandelt hat. Vielleicht stimmen all deine eigenen Annahmen über die ander Person nicht?

  • Gehe in die Gefühle "Dankbarkeit" und "Wertschätzung".

  • Gehe in das schönste Bild vom anderen, das du je hattest. Vielleicht das Bild, das du am Anfang der Beziehung mit der Person hattest.

  • Sag einen einfachen positiven emotionalen Satz, den du wirklich meinst. Auf jeden Satz folgt eine Niederwerfung in 3 Schritten:

    • Knie nieder mit den Händen in "Namasté".

    • Beuge dich vornüber, den Kopf auf den Boden, Hände in Namasté auf dem Boden nach vorne.

    • Liege nieder auf den Boden mit den Händen in Namasté weit nach vorne ausgestreckt.

    • Verweile etwas.

    • Stehe auf.

    • Wiederhole das ganze mit dem nächsten emotionalen Satz. Mach das Ganze mindestens mit 4 Sätzen. Mehr hilft mehr.

Geständnis machen 10”

  • Erzähle nun dem Bild alle die Fehler, welche du selbst gemacht hast. Alles, was den anderen verletzt haben könnte.

  • z.B. alles, was du verschwiegen hast, dem anderen vorenthalten hast, geleugnet hasst.

  • Wenn es dir wirklich leid tut, sag das laut.

  • Bitte dann um Vergebung.

Frieden mit dir und dem anderen schliessen 10“

  • Sitze aufrecht.

  • Spüre in dein Inneres hinein.

  • Nehme deine Gefühle wahr.

  • Atme in den Bauch.

Weiterführender Nutzen

Dieses Versöhnungsritual kann auf einzelne Personen angewendet werden. Genauso eignet es sich zur Versöhnung mit dem eigenen oder anderen Geschlecht, Versöhnung mit anderen Nationalitäten, Kulturen oder Religionen.

Fazit

Rituale erlauben uns auf das Wissen der Weisen zurück zu greifen ohne all die Erfahrungen selbst machen zu müssen.

Mit dem Versöhnungsritual haben wir die Möglichkeit uns selbst von vergiftenden Emotionen und Gedanken reinigen zu können. Nach der Reinigung sind diese Emotionen und Gedanken an unseren Entscheiden nicht mehr oder nicht mehr so stark beteiligt. Auf dieser Basis ist ein freieres Entscheiden möglich. "Freiheit", im ursprünglichen Sinn.

Macht kommt von Machen

  • Versuch es in den kommenden 7 Tagen. Versöhne dich einfach mit der einen Person, die du am meisten hasst, am blödsten findest, am wenigsten magst. Oder mit der Person, die du am liebsten gerne wieder etwas näher hättest.

  • Wenn du im coaching, in der Mediation oder therapierend unterwegs bist oder einem Lieben Menschen unterstützen möchtest: Schlage das Versöhnungsritual vor. Wenn ihr nahe genug seid, unterstütze vielleicht in der Durchführung.

  • Unsere Kultur ist arm an Versöhnung. Solch ein Ritual hat eine grosse Wichtigkeit. Wer Erfahrung hat, solch ein Ritual anzuleiten, will vielleicht ein Theaterspiel daraus machen für Kinder. Vielleicht mit einer schönen kindgerechten Erklärung.

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